FAQ
Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Was ist Kultur-(schock)?
„Kultur ist eine Art Orientierungssystem, was für eine jeweilige Nation, Gesellschaft oder Gruppe typisch ist und was sie gemeinsam teilen.“
Es beeinflusst die Wahrnehmung, das Denken, die Gefühle, die Emotionen, die Werte und entsprechend das Handeln der Gruppe. Es gibt den Mitgliedern Halt und Orientierung bei der Bewertung und Bewältigung ihrer Umwelt. Dieses Orientierungssystem ist nicht überall gleich, sondern in jeder Gesellschaft oder Gemeinschaft unterschiedlich.
Kommen wir mit einer fremden Kultur, einem fremden Land in Berührung, merken wir, dass unser eigenes Orientierungssystem nicht mehr greift. Unsere vertrauten Denk- und Verhaltensmuster, unsere Bewältigungsstrategien funktioniere nicht mehr.
Unsere Denkmuster, unsere über Jahre, meist sogar über Jahrzehnte angewendeten, oft unterbewussten Beurteilungs- und Handlungsstrategien passen nicht mehr. Unser Unterbewusstsein versucht die über unsere fünf Sinne hereinströmenden Wahrnehmungen der neuen Umgebung auf Basis seiner über Jahrzehnten gesammelten Informationen und Erfahrungen, unserem persönlichen „Normal“, zu beurteilen.
Aber, das neue „Normal“ in der neuen Umgebung ist anders. Und, auch ein ganz wichtiger Punkt, wir können uns nicht mehr auf unsere Intuition, verlassen.
Der Kulturschock, oder besser gesagt, das Durchleben der Phasen des Kulturschocks, ist eine Reaktion auf eine neu, als unberechenbar und unsicher empfundene Umwelt. Wir haben unseren bekannten Lebensrahmen oder Raum verlassen und versuchen uns an den neuen zu gewöhnen.
5 Phasen des Kulturschocks
In Anlehnung an das weitverbreite Modell von Kalervo Oberg verläuft eine Entsendung in fünf verschiedenen Phasen.
1
Die erste Phase wird auch oft als Honeymoon Phase bezeichnet. Diese Phase ist geprägt von Euphorie, Begeisterung, Optimismus, alles ist toll, alles ist schön und faszinierend. Der Focus liegt auf Gemeinsamkeiten. Unterschiede werden kaum wahrgenommen. Durch diesen Focus auf die Gemeinsamkeiten entsteht ein Gefühl der Sicherheit, des Verstehens, der Orientiertheit der Zugehörigkeit. Alles läuft.
2
Die zweite Phase setzt ein, wenn das in der ersten Phase aufgebaute Sicherheitsgefühl, das Gefühl des Verstehens und der Orientiertheit erschüttert wird. Dazu kommt es, wenn immer mehr soziale und Kulturelle Unterschiede in dem neuen Umfeld wahrgenommen werden. Stereotype werden gesucht und gefunden, die Unterschiede werden störender wahrgenommen. Der Expat verschließt sich mehr und mehr vor seinem neuen Umfeld. Es kommt zu Kontaktschwierigkeiten, zu mangelndem Verständnis und Orientierung. Verwirrung nimmt zu, Zufriedenheit nimmt ab. Der Stresslevel steigt, Arbeitsmotivation und Produktivität hingegen nehmen ab.
3
In der dritten Phase ist der Höhepunkt des Kulturschocks, der Krise erreicht. Der Expat stellt fest, dass sein altes „Normal“ als Orientierung in seiner neuen Umgebung versagt. Es kommt zu einer psychischen Anpassung bzw. Neuausrichtung. Mögliche Symptome während dieser Phase sind zum Beispiel körperliche Stressreaktionen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, erhöhter Blutdruck, Herzrasen, Kurzatmigkeit, Gefühle der Hilflosigkeit, Heimweh, Angst, Frustration, Überreaktion, das Gefühl von den Mitgliedern der neuen Kultur abgelehnt zu werden, Gefühle der Unsicherheit, des Zweifels, Wutausbrüche, Feindseligkeit, Sarkasmus, Ablehnung der neuen Kultur, der Distanzierung vom Auftrag, dem Unternehmen und / oder dem neuen Umfeld, Schlafstörungen, Überforderung und Ohnmachtsgefühle können diese Phase begleiten.
In diesen beiden Phasen, Phase zwei und drei, entstehen und manifestieren sich die Probleme, die zu einem Scheitern wie z.B. Abbruch, mangelnde Arbeitsleistung oder Kündigung führen können. In diesen Phasen entscheidet sich der Erfolg oder Misserfolg der Entsendung.
4
In der vierten Phase, unter der Voraussetzung das sich keine negative Entwicklung manifestiert oder ein negatives Ereignis stattgefunden hat, geht es wieder bergauf. Verständnis, Anpassung, Stimmung und Zufriedenheit nehmen wieder zu.
5
In der fünften Phase setzt das "wie zu Hause"-Gefühl ein. Der Expat ist in seinem neuen Umfeld integriert und angekommen. Zufriedenheit und Arbeitsproduktivität sind in dieser Phase am höchsten.
Die Ausprägung und die Länge der einzelnen Phasen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Warum scheitern Entsendungen?
Seit den frühen 1980er Jahren bis heute kommen die unterschiedlichsten Autoren in ihren Publikationen, wissenschaftlichen Artikel, Dissertationen, Masterarbeiten und Büchern in einem Punkt alle zum gleichen Ergebnis:
„Der Hauptgrund für das Scheitern einer Entsendung ist die mangelnde Integration des Expats, seines Partners oder der begleitenden Familie im Gastland.
Was bedeutet heute eine gescheiterte Entsendung?
Weit mehr, als nur ein Abbruch. Denn, was nutzt ein Mitarbeiter der zwar die Zeit erfüllt, aber eine schlechtere Arbeitsleistung erbringt. Laut Studien sind das bis zu 50% der Entsendeten. Oder, ein Mitarbeiter der zwar die gesteckten Ziele erreicht, aber innerhalb eines Jahres nach Beendigung kündigt? Laut Studien bis zu 45% der Entsendeten.
Was sind die Kosten einer gescheiterten Entsendung?
Die Kosten sind immer abhängig vom Land, dem Expat und seiner Familie. Nehmen wir als Rechenbespiel eine Familie bestehend aus Vater, Mutter und zwei schulpflichtige Kinder deren Entsendung innerhalb des ersten Jahres beendet wird.
Direkt anrechenbare Kosten sind z.B. das Gehalt, sagen wir 120 000 € + 20 000 € Zuschläge, Flüge hin und zurück a 1300 €, Übernachtungen in Hotels a 200 €, Miete für die Unterkunft 60 000 € pro Jahr, Umzugskosten a 6000 €, Schulgebühren a 10 000 € pro Jahr, Nebenkosten wie Visa, Schulungen und Trainings und Beratungskosten 15 000 €.
Die indirekten Kosten können weit höher sein. Verlust von Marktanteilen, entgangene Geschäftschancen, Vertrauensverlust bei Kunden, lokalen Mitarbeitern und Regierungsangehörigen bis hin zum Gewerbeverbot im Gastland.
Der dritte Bereich betrifft den Verlust eines wertvollen Mitarbeiters. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass der gescheiterte Mitarbeiter das Unternehmen verlassen wird und Know How, Insiderwissen und Kontakte mitnimmt.
Gehalt & Zuschläge | 140 000 € |
Flüge für "look and see" Reise | 2.600 € |
+ 4 Tage Hotel | 800 € |
Hinflüge | 5.200 € |
Rückflüge | 5.200 € |
Umzugskosten | 12.000 € |
Schulgebühren | 20.000 € |
Miete | 60.000 € |
Nebenkosten | 15.000 € |
Gesamt | 260.800 € |
Das Expatriate Protection and Integration Program – Viel zu viel Aufwand! Wirklich?
Kaum etwas motiviert uns Menschen so sehr wie das Gefühl, anerkannt und geschätzt zu werden. Erinnern Sie sich an einen Moment in Ihrem eigenen Leben, in dem Sie dieses Gefühl erlebt haben. Anerkannt und geschätzt.
Was für eine enorme Energie wurde dadurch in Ihnen freigesetzt? Welche Verbundenheit haben Sie empfunden? Welchen Halt und welche Sicherheit hat es Ihnen vermittelt? Welche Freude? Welches Glücksempfinden? Es ist tatsächlich ein wunderbares Gefühl – oder?
Doch über dieses großartige Gefühl hinaus erhöhen motivierte Mitarbeiter, in unserem Fall motivierte Expatriates, die Unternehmensleistung, die Innovationskraft und den Return on Investment (ROI). Engagement und Verbundenheit werden gesteigert. Gleichzeitig verringert sich die Kündigungsbereitschaft und die Wahrscheinlichkeit emotionaler Erschöpfung sinkt um einen zweistelligen Prozentsatz. Und, das Unternehmen spart durch das Programm Zeit, Geld und Aufwand.
Wirklich zu viel Aufwand?
Warum wurde bis heute noch keine Lösung für die größte Schwachstelle, für den Hauptgrund des Scheiterns einer Entsendung gefunden?
Dafür spielen verschiedenen Gründe eine Rolle. Über lange Zeit wurde eine nicht frühzeitig abgebrochene Entsendung als eine erfolgreiche Entsendung angesehen. Arbeitsproduktivität, ROI, Motivation und Kündigungsraten spielten, wenn überhaupt, eine untergeordnete Rolle. Das hat sich erst in den letzten Jahren immer mehr geändert.
Schwierige Umsetzung. Die Lösung kann nicht vorbereitend, theoretisch in Online oder Präsenstrainings erreicht werden. Das Problem muss dort gelöst werden, wo es entsteht – im Zielland selbst.
Keine Anbieter. Es gab keinen Anbieter der sich darauf spezialisiert hatte.